Die Trump-Administration hat einen entscheidenden Schritt hin zur Verstaatlichung der Kontrolle über die Regulierung der künstlichen Intelligenz (KI) unternommen und eine Durchführungsverordnung erlassen, die Staaten mit als zu restriktiv geltenden KI-Gesetzen finanziell bestrafen könnte. Der vom Technologie-Risikokapitalgeber David Sacks – einem wichtigen Berater des Präsidenten für KI und Krypto – befürwortete Schritt zielt darauf ab, Innovationen durch die Einschränkung der Aufsicht auf staatlicher Ebene zu rationalisieren.
Der Kern der Ordnung: Bundesüberlegenheit in der KI
In der Durchführungsverordnung heißt es ausdrücklich, dass US-amerikanische KI-Unternehmen frei von „umständlicher Regulierung“ agieren müssen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere gegenüber China, aufrechtzuerhalten. Um dies durchzusetzen, kann die Bundesregierung Bundesstaaten, die KI-Gesetze erlassen, die im Widerspruch zu den Richtlinien der Regierung stehen, Zuschüsse für den Hochgeschwindigkeits-Internetzugang vorenthalten. Diese finanzielle Hebelwirkung könnte Staaten effektiv dazu zwingen, sich einem lockereren Regulierungsrahmen anzuschließen.
Bemerkenswert ist der Zeitpunkt der Bestellung. Während Staaten wie Kalifornien und New York damit beginnen, Transparenzanforderungen, Whistleblower-Schutz und Schutzmaßnahmen für jugendliche Nutzer umzusetzen, macht die Bundesregierung ihre Autorität geltend. Der Schritt erfolgt trotz wachsender öffentlicher Besorgnis über den unkontrollierten Einfluss von KI, was durch die jüngsten Klagen gegen OpenAI im Zusammenhang mit Selbstmorden von Teenagern nach Chatbot-Interaktionen deutlich wird.
Gegenreaktion und Kontroverse: Ein Geschenk an das Silicon Valley?
Kritiker sehen in der Anordnung bereits einen Sieg für die Tech-Oligarchen. Michael Kleinman vom Future of Life Institute nannte es ein „Geschenk für das Silicon Valley“ und wies darauf hin, dass es in keiner anderen großen Branche so völlig an grundlegender Sicherheitsaufsicht mangele. Die Realität ist, dass die KI-Entwicklung im Gegensatz zu Arzneimitteln oder sogar der Kosmetik weitgehend ohne gesetzlich vorgeschriebene Schutzmaßnahmen erfolgt.
Der frühere Versuch der Regierung, ein zehnjähriges Moratorium für die staatliche KI-Regulierung durchzusetzen – das sogenannte „One Big Beautiful Bill Act“ – scheiterte im Senat spektakulär und wurde mit nur einer Gegenstimme von 100 angenommen. Sogar einige Trump-Verbündete, wie Steve Bannon, sind weiterhin entschieden gegen eine Lockerung der Aufsicht.
Das große Ganze: Warum das wichtig ist
Die Zentralisierung der KI-Regulierung unter der Bundesregierung wirft grundlegende Fragen zur Rechenschaftspflicht und öffentlichen Sicherheit auf. Die USA sind eine der letzten großen Volkswirtschaften, die dieses Ausmaß an unreguliertem Wachstum zulässt. Wenn diese Durchführungsverordnung Bestand hat, wird sie die Position des Landes als Zufluchtsort für die unkontrollierte KI-Entwicklung festigen – ein Schritt, der Innovationen beschleunigen könnte, jedoch möglicherweise auf Kosten des Verbraucherschutzes und der sozialen Stabilität geht. Ob die Gerichte oder die politische Opposition die Anordnung stoppen werden, bleibt abzuwarten.





















